Liebe Schulleitungen,
liebe Russischkolleginnen und -kollegen,
das Fach Russisch findet auch in dieser besonders schwierigen Zeit unveränderten Zuspruch, obwohl sich seit Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine die Rolle der russischen Sprache und der gesellschaftliche Kontext des Russischlernens verändert haben. Gerade für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulen sind die Veränderungen deutlich spürbar. Viele private und schulische Kontakte in die Russische Föderation sind zum Erliegen gekommen oder ganz abgebrochen.
Der direkte Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern aus beiden Ländern ist im Grunde nicht mehr möglich, selbst wenn nach wie vor großes Interesse besteht.
In unseren Schulen haben wir mit den Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine nun Lernende, die in der Regel über sehr gute Russischkenntnisse verfügen. Sie in den regulären Fremdsprachenunterricht zu integrieren, ist für die Russischlehrkräfte eine riesige Herausforderung, weil sie sprachlich und methodisch auf unterschiedlichste Lernvoraussetzungen eingehen müssen.
Im Hinblick auf die Erfüllung der Fremdsprachenauflagen stellt die Möglichkeit, am Russischunterricht teilzunehmen, für die ukrainischen Schülerinnen und Schüler eine nicht zu unterschätzende Entlastung dar und erleichtert ihnen den Weg zu einem Schulabschluss in Deutschland. Somit leistet der Russischunterricht einen überaus sinnvollen Beitrag zur Integration der ukrainischen Schülerinnen und Schüler und darüber hinaus zu einem friedlichen Miteinander.
Russisch bleibt weiterhin ein wichtiges Schulfach mit einer funktionierenden Infrastruktur und stellt als einzige slawische Schulfremdsprache in Niedersachsen ein besonderes Bildungsangebot dar.
Es ist daher unverzichtbar, den Russischunterricht an unseren Schulen auch in Zukunft aufrecht zu erhalten und zu fördern.